Hörstörungen

„Ohrbeschwerden“ können sehr unterschiedlich sein. Neben den „klassischen Ohrenschmerzen“ kommen häufig akute „Hörstürze“ oder Hörmissempfindungen vor. Rechtzeitig erkannt kann man die Symptome oft noch gut behandeln.
Hörsturz
Ein Hörsturz tritt grundsätzlich unerwartet auf: Ohne jede Vorwarnung nimmt das Hörvermögen auf einem Ohr innerhalb von Sekunden oder Stunden ab. Viele Betroffene klagen zusätzlich über Tinnitus und Schwindel. Auch ein seltsam wattiges Gefühl im Ohr gehört nicht selten mit zu den Symptomen. Viele Betroffene nehmen diese Veränderungen jedoch nicht ernst und erwarten, dass die Beschwerden ebenso spontan wieder abklingen wie sie aufgetreten sind. Dabei wird ein Hörsturz als medizinischer Eilfall klassifiziert, der zwar nicht innerhalb von Minuten, aber doch so schnell wie möglich von einem HNO-Arzt untersucht werden sollte. Denn generell gilt: Wer einen Arztbesuch unnötig vor sich herschiebt und einen Hörsturz länger unbehandelt lässt, erhöht das Risiko einer beständigen Hörminderung auf dem betroffenem Ohr oder sogar einer einseitigen Taubheit um ein Vielfaches. Die Deutsche Tinnitus-Liga schätzt, dass in Deutschland jährlich mehr als 15.000 Menschen einen Hörsturz erleiden. Dennoch sind die Ursachen noch größtenteils unerforscht. Ursächlich wird eine verminderte Durchblutung der Hörschnecke angenommen. Desweiteren können folgende Faktoren einen Hörsturz begünstigen: Stress, Lärm, Mittelohrentzündungen und in seltenen Fällen Tumore am Gleichgewichts- oder Hörnervnerven. Doch auch Bewegungsmangel und regelmäßiges Rauchen, also ein generell ungesunder Lebensstil, scheinen einen Hörsturz zu begünstigen.
Mögliche Therapien bei einem Hörsturz
Therapien zielen grundsätzlich auf die Verbesserung der Durchblutung und somit der Sauerstoffversorgung des Innenohrs ab, da die hier liegenden Sinneszellen von einem Hörsturz besonders stark betroffen sind. Zu diesem Zweck gehören Infusionen grundsätzlich mit zur Behandlung. Doch eine gute Therapie hört hier noch lange nicht auf. Ebenso wichtig wie die Verbesserung der Sauerstoffversorgung ist die Umgestaltung des Lebenswandels des Patienten. HNO-Ärzte können wertvolle Tipps für eine gesunde Ernährung, regelmäßig Sport und vor allem mehr Ruhe im Alltag geben. Denn gerade diese Faktoren helfen nicht nur bei der Genesung, sondern leisten auch unverzichtbare Hilfe bei der Vermeidung eines erneuten Hörsturzes.
Tinnitus
Unter dem Begriff Tinnitus (von lat. tinnire = klingeln) versteht man Ohrgeräusche, die permanent oder temporär (zeitweise) auftreten und ohne äußere Schallquelle im Ohr oder im Kopf lokalisiert wahrgenommen werden. Es handelt sich dabei häufig um ein Pfeifen, Summen, Rauschen, Zischen oder Klingeln. Ein plötzlich auftretender Tinnitus kann Anzeichen eines Hörsturzes sein. Auch gibt es den Ansatz, Tinnitus mit einer kraniomandibulären Dysfunktion (CMD) in Verbindung zu bringen. Die genaue Ursache ist weiterhin unklar, es werden verschiedene Modelle diskutiert. Die Störung kann sich demnach im Innenohr oder in den nachfolgenden Nervenstrukturen befinden.
Nach dem Zeitraum der Wahrnehmung eines Tinnitus werden in der Regel zwei Phasen unterschieden. Bis 3 zu drei Monaten spricht man von einem akuten Tinnitus und ab 3 drei Monaten von einem chronischen Tinnitus. In der akuten Phase kommt es relativ häufig zu einer spontanen Heilung oder einer deutlichen Verbesserung der Symptome. Je länger der Tinnitus besteht, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass er dauerhaft bleibt.
Wenn Sie unter einem ständigen Pfeifen, Rauschen oder Summen länger als 24 Stunden leiden, sollten Sie umgehend einen Facharzt für Hals- Nasen-Ohrenheilkunde aufsuchen.
Diagnose
Im Rahmen der Anamnese schildern Sie in welcher Situation die Ohrgeräusche erstmals aufgetreten sind und wie sie sich anhören. Mit dem Ohrmikroskop werden dann der Gehörgang und das Trommelfell auf mögliche sichtbare Verletzungen und Erkrankungen untersucht. Mit Hilfe eines Hörtest lässt sich die Hörschwelle ermitteln und feststellen ob Einschränkungen vorhanden sind. Im Weiteren kann noch die Hörnerven-Leitgeschwindigkeit getestet werden und im Rahmen einer Tinnitusanalyse wird versucht die Frequenz und die Lautstärke des Tinnitus zu bestimmen, indem der Betroffene verschiedene eingespielte Töne mit seinem eigenen Ohrgeräusch vergleicht.
Bei vielen Erkrankungen im Hals- Nasen- Ohren und auch ist eine genaue Bildgebung zur Diagnosefindung unerlässlich. Die uns zur Verfügung stehende digitale Volumentomographie (DVT) ist die modernste digitale Röntgentechnik.
Therapie
Abhängig von der Form des Tinnitus erfolgt die Behandlung. Wenn Sie mit Ohrgeräuschen zu uns in die Praxis kommen, werden wir nach einer ausführlichen Diagnose einen individuellen Therapieplan für Sie erstellen.
Beeinträchtigungen des Ohrs können ausgelöst werden durch eine Entzündung, die Ansammlung von Ohrenschmalz (Cerumen), Lärm, das Alter (altersbedingter Hörverlust), eine starke Druckveränderung.
Medikamente, Verletzungen oder einen Fremdkörper im Ohr. Die Ursachen sind mannigfaltig und es bedarf einer klaren Diagnostik, um zu helfen.
Wir setzen in unserer Praxis auf modernste Geräte und auf die Erfahrung unseres Teams.
Wenn es unabhängig von Ursache und Alter um die Verbesserung des Hörverständnisses geht, dann sind wir ihr kompetenter Ansprechpartner. Wir haben die Möglichkeit alle hörverbessernden Massnahmen in die Wege zu leiten (Hörgeräte, Cochlea-Implantate etc.), so dass ein Anspruch der Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse entsteht.